Ingwer also schält man mit einem Teelöffel. Ein Haushaltstipp, der mich schwer beeindruckt hat, und für den es, wie erwähnt, natürlich schon ein Youtube-Tutorial gibt.
In unserer WG haben meine Mitbewohnerin und ich vor vielen Jahren darüber hinaus festgestellt, dass aus Ingwer eine filigrane, fiedrige, hellgrüne schöne Pflanze wächst. Links ein langes, schmales Blatt, rechts ein langes, schmales Blatt, und immer so weiter, und das ziemlich schnell. Sehr befriedigend für Gärtnerinnen wie uns, deren Gärtnerinnentätigkeit im Wesentlichen daraus bestand, die Reste vom Frühstück in einen der Blumentöpfe auf der Fensterbank zu stopfen.
Wir aßen zu dieser Zeit auch viele Avocados, aber Avocadokerne einpflanzen verhält sich zu Ingwerstückchen einpflanzen wie Geige lernen zu Klavier lernen. (As in: später ist alles nach oben offen, aber die Anfangserfolge sind sehr, sehr unterschiedlich groß.) In den Avocadoblumentöpfen passierte einfach gar nichts, obwohl wir immer wieder neue Versuche mit neuen Avocadokernen unternahmen. Als dann auf einen Schlag elf Avocadobäume in unserer Wohnung wuchsen, lernte ich, dass manche Dinge halt einfach einen Tick länger dauern.
Der Ingwer hingegen wuchs schnell zu einer attraktiven jungen Pflanze heran. Und dann hatten wir irgendwann keinen Ingwer für unser Thaicurry im Haus, und ich buddelte ein bisschen im Blumentopf herum, und siehe da: aus dem winzigen Reststückchen hatte sich eine schöne kleine Triple-Ingwerknolle entwickelt. Selbstgeerntet, was uns stolz wie Bolle machte, und weil ich noch nicht wusste, dass man Ingwer mit einem Teelöffel schält, piddelte ich mit einem Messer die dünne Haut von der Knolle, so liebevoll wie ich nie zuvor Haut von einer Ingwerknolle gepiddelt hatte, und dann aßen wir sie auf.