Bass erstaunt war ich oft genug über die Freundschaftsvorschläge, mit denen Facebook so an mich herantrat, wenn der Tag lang war. Alte Schulfreunde, obwohl ich meine Schule nicht angegeben hatte. Jemanden, den ich gerade erst in einer Kneipe kennengelernt hatte, über einen einzigen gemeinsamen Bekannten. Und andere Personen, die es aus den hintersten Winkeln meiner Vergangenheit hervorkramte. Ich kann nur ahnen, mit welchen Algorithmen das alles funktioniert. Hat mich jemand gegoogelt, gibt es gemeinsame Freunde, hat jemand anders irgendwelche Bekanntschaften vorgeschlagen oder behauptet, ich habe hier oder dort studiert?
Erstaunt war ich aber immer mal wieder auch darüber, wen Facebook mir niemals vorschlug: den Menschen nämlich, mit dem ich über acht Jahre eine Liebesbeziehung unterhielt und mehr als sechs Jahre lang die Wohnung teilte. Wir wurden keine Facebookfreunde in all der Zeit, und das Netzwerk vermutete nie auch nur den Hauch irgendwelcher Gemeinsamkeiten zwischen uns. Nichts, niemals. Und irgendwie fand ich das beruhigend.